fühlt sich der Hund bei mir wohl?

Ist ein Jagdhund für mich das Richtige?

Eine Hand voll Fragen, die man alle möglichst positiv beantworten sollte.

Brauche ich einen Jagdschein um einen Jagdhund zu führen?

1. Einige Jagdhunderassen werden nahezu ausschließlich an Jäger abgegeben. Dies kann beim ersten Treffen oder Telefonat mit dem Welpen- oder Hundeverkäufer zu spannenden Situationen führen. Hintergrund ist, dass die für die Zucht notwendigen Eigenschaften nur durch jagdliche Prüfungen erkannt werden können. Nicht für jede jagdliche Prüfung benötigt man einen gültigen Jagdschein. Konkret für Prüfungen des Deutsch-Kurzhaar ist es aber erheblich einfacher.

Ist sichergestellt, dass es genügend Sozialkontakte gibt?

1. Der Hund ist ein Tier für die Gemeinschaft (Rudel), er braucht also über weite Strecken Gesellschaft sowie Ansprache und sucht seinen Platz in der Hierarchie. Sozialkontakte bedeutet vor allem der häufige Kontakt zu anderen Hunden. Je regelmäßiger die Fremdkontakte, umso besser und entspannter geht der Vierbeiner mit solchen Situationen um. Natürlich ist das eigene Rudel und der Führer der wichtigste Kontakt, der am intensivsten sein sollte. Die Hierarchie ist für den Hund etwas völlig Selbstverständliches und sogar Notwendiges. Der Mensch muss durch sein Verhalten gegenüber dem Hund zeigen, dass er ein guter Rudelführer und "Kopfhund" ist. Dies bedeutet gleichermaßen Einfühlungsvermögen und Kompetenz.

Bin ich ein ausgeglichener Typ?

1. Da Hunde Meister im Lesen der Körpersprache sind, kann man sie nicht leicht hinters Licht führen. Innere Anspannung, Stress oder unbewältigte Situationen sind die Dinge, die man während der Ausbildung eines jungen Hundes nicht gebrauchen kann. Es mag komisch klingen, aber Hunde riechen, wie der Mensch sich fühlt. Verspannungen werden sich eher früher als später und auf jeden Fall nachteilig auf die Beziehung Jagdhund - Mensch auswirken. Schätzt man sich selbst richtig ein, kann dies von großem Vorteil für die gemeinsame künftige Beziehung sein.

Besteht Zeit und Gelegenheit für den täglich notwendigen Auslauf?

1. Einerseits muss das "Geschäft" irgendwo, am besten wo es keinen stört, gemacht werden können. Andererseits ist ein Hund aus gesundheitlichen Gründen auf viel Bewegung angewiesen. In der Jagdpraxis kann der Hund auch nur gut sein, wenn ihm das "Draußen" vertraut ist. Bei der Bewegung eines Hundes muss man kein Leistungssportler sein. Gemütliches Fahrradfahren ist völlig ausreichend, wobei der Hund das Tempo bestimmen sollte. Der englische Jagdklassiker "Pferd und Hund" ist natürlich bei gut geführten Hunden auch kein Problem, wird aber für die wenigsten Hundeführer in Frage kommen.

Habe ich Familie und evtl. Kinder im Haus?

1. Natürlich weiß man als Erwachsener, dass ein Hund kein Kuscheltier ist. Kinder denken und fühlen aber oftmals anders. Möchten Kinder mit Tieren schmusen, ist das kein Problem. Schwierig kann es werden, wenn Tiere von Kindern geärgert werden. Dies kann je nach Hundekopf mehr oder weniger riskant sein. Da man schwer vorhersehen kann, wie sich die Gemeinschaft Kind-Hund entwickelt, muss man hier wachsam sein und eingreifen, wenn es erforderlich ist. Der Deutsch-Kurzhaar ist im Vergleich zu anderen erlebten Hunderassen mit einer Engelsgeduld ausgestattet, die ihn in meinen Augen neben seiner Hauptaufgabe als Jagdhund zu einem besonders guten Familienhund macht.