Amba's Prüfungen

DK: Amba vom Großen Meer

Deutsch Kurzhaar am Wasser

So sein wie immer, sagt sich leicht am Prüfungstag - ist aber das Beste

Prüfungen: "Schnee von gestern" oder zeitgemäß?

Jagdliche Prüfungen sind darauf ausgerichtet, die für die praktischen Erfordernisse der Jagd notwendigen Fähigkeiten aufzuzeigen und zu bewerten. Daneben existieren Formbewertungen nach physiologischen wie ästhetischen Gesichtspunkten. In einer Zeit, die sich durch Besiedlung, Agrarindustrie oder Freizeitnutzungen permanent verändert, könnte man über Sinn und Zweck der ein oder anderen Disziplin nachdenken. Andererseits kann sich nicht jede Veränderung des Naturraumes in neuen Prüfungssituationen niederschlagen. Fakt ist jedenfalls, dass die Hunde durch das bestehende Prüfungswesen gut vorbereitet in den jagdlichen Alltag entlassen werden und auf diese Weise eine gute Vergleichbarkeit der Leistungszucht gegeben ist.


Amba's bisherige Prüfungsergebnisse auf einen Blick:

Derby 2011
Formwert 2011
Solms 2011
VGP 2011
IKP 2013
VswP 2014
Kleemann 2014


Prüfungsvorbereitung

Eine ruhige, natürliche Ausstrahlung ist bei Prüfungen wichtig. Sicher nicht einfach, aber wenn man sich selbst so weit bringt, mit dem Hund zur Prüfung wie auf die Jagd zu gehen, dann ist es das Beste. Ein beunruhigter, unsicherer Führer wird vom Hund erkannt, der Ausgang der Prüfung ist dann von der Lust und Laune des Hundes oder einfach purem Glück abhängig. Eine konsequente, klare, selbstbewusste Führung sollte man sich ohnehin aneignen. Hunde lieben Rituale, diese geben Sicherheit und Selbstbewusstsein. Wenn Hunde ständig ermahnt, eingeschüchtert oder vielleicht sogar geschlagen werden, stimmt mit dem Führer etwas, vielleicht sogar alles, ganz und gar nicht.

Sinn der Prüfungen ist es, gute Hunde zu finden und zu fördern. Hat man also einen solchen, von dem man meint, dass er es kann, dann braucht man sich keine all zu großen Sorgen zu machen. Die Richter sind erfahren, geschult und man darf sich bei ihnen gut aufgehoben fühlen. Geht eine Prüfung mal in die Binsen, dann ist das kein Beinbruch, jedem passiert das früher oder später. Woanders oder zu anderer Zeit kann man es noch einmal versuchen. Schlimmstenfalls kann man, wenn man meint ungerecht behandelt worden zu sein, Einspruch einlegen. Die Regeln gut zu kennen, ist nicht nur für die Hundeprüfung, sondern egal wo im Leben immer gut.

Empfehlenswert ist es auf jeden Fall, sich einmal eine Prüfung anzusehen. Unbedingt bei den Richtern melden und sagen, dass man Zuschauer ist. Oft darf man dann bei den Richtern oder in der Nähe das Prüfungsgeschehen verfolgen und bekommt auch noch die eine oder andere fachliche Einschätzung gratis dazu. Die Termine und Treffpunkte kann man auf den Seiten der örtlichen Klubs finden. Über den Dachverband Deutsch Kurzhaar hat man alle Links zentral an einer Stelle. Bei einer solchen Prüfung kann man oft mitten im Geschehen oder zumindest sehr nah dran sein. "Übung macht den Meister", ist nicht nur für die Hundeausbildung ein gutes Motto. Wenn man die Hunde bei der Arbeit sehen möchte, ist dies eine ebenso gute Gelegenheit. Meist kann man sogar ein paar Tage vor der Prüfung herausbekommen, welche Hunde (welche Zwinger) am Start sind. Zuschauer und Insider sind eigentlich fast immer anwesend, ein Telefonanruf bei der Prüfungsleitung hilft immer.

Das Derby

Das Derby oder Jugendsuche ist vor allem eine Anlagenprüfung. Darunter versteht man eine Prüfung, bei der die genetischen Veranlagungen wie Suchenstil, Finderwillen, Vorstehen oder das Wesen das Jagdhundes eingeschätzt werden sollen. Hierfür darf der Hund nicht älter als 15 Monate sein und Ausbildung die Anlagen noch nicht überprägen. Für Amba und mich war es vorteilhaft, dass wir mit drei Wurfgeschwistern im Vorfeld gemeinsam geübt und gemeinsam die erste Prüfung bestritten haben. Laut Prüfungsordnung (PO) ist es ohnehin gewollt, möglichst viele Hunde eines Wurfes zu prüfen, um den Erbwert der Eltern (der Paarung) besser erkennen zu können. Davon mal ganz abgesehen ist es für die Prüflinge viel angenehmer, wenn bekannte Gesichter in der gleichen Situation stecken.

Unser Prüfungswetter war optimal: trockenes frühlingshaftes Wetter ohne viel Wind und viel Sonne. Die Stimmung war gut, es herrschte eine positive Spannung. Amba durfte gleich als zweiter Hund nach ihrer Schwester im Feld suchen und machte ihre Sache gut. Auf einer Wiese kam sie mit Blick auf einen nahen Graben nach knapp 5 Minuten zum Stehen und stand konsequent vor. Da ich knapp 100 Meter von ihr entfernt war, musste sie eine Weile warten. Bei Amba angekommen stand sie immer noch und ich trug sie ab. "Abtragen" bedeuet hier tatsächlich den Hund auf den Arm zu nehmen und aus der Duftspur herauszutragen. Wir wußten nicht, ob oder was in dem Graben steckte. Der zweite Hund suchte und kam in die Nähe der Stelle, wo Amba vorstand, und arbeitete noch etwas weiter und siehe da, eine Ente flog aus dem Graben auf.

Amba durfte im lichten Schilf nochmal ihren Suchenstil zeigen. An einer frischen Hasensassse stand sie kurz vor, arbeitete so etwa 20 m die Spur, leider jedoch nicht mit Laut. Die letzten beiden Programmpunkte waren Schussruhe zeigen und Gehorsam beim Ablegen. Kein Problem und vom Richterobmann wurde Amba gelobt - ach wie gut so etwas tut als Erstlingsführer. Die Richter gaben ihr Bestes und gaben allen Teilnehmern den Rahmen für einen unvergesslichen Tag.

Die Solms

Die Solms hat, wie das Derby, den Charakter einer Anlagenprüfung. Jedoch sollen die Hunde zur Solms schon so weit ausgebildet sein, dass sie den Anforderungen, die sich bei der Jagd ergeben, gewachsen sind. Die Feldarbeit wird ergänzt durch eine Federwildschleppe, bei der die Art des Bringens bewertet wird. Zusätzlich ist auch die Wasserarbeit, d.h. die Arbeit an der lebenden Ente, nicht ganz so einfach.


Zu unserer Solms hatten wir wieder tolles Wetter. Dank des gut gelaufenen Derbys im Frühjahr waren wir den Sommer über perfekt für's weitere Üben und Abrichten motiviert. Die Formwertprüfung hatte für uns das unglaubliche Ergebnis eines "vorzüglich" gebracht, sodass wir genügend Ansporn für alles Weitere hatten. Viele Übungsstunden mit den Geschwistern sollten sich positiv auswirken. Im Deutsch Kurzhaar Forum habe ich mich daher wie folgt dazu geäußert:


Wir sind einfach nur glücklich, dass alles gut gelaufen ist. Faire Richter, gute Wetterbedingungen und ein passabler Niederwildbestand hatten für viel Kurzweil gesorgt. Die Gruppe, in der Amba startete, war leistungsstark. Zwei ihrer Schwestern waren mit dabei und machten es doppelt interessant. Wir hatten Glück und hatten zuerst die Suche, dann Schleppe und zuletzt Wasser. Letzteres stellte sich als Gewässer, wie man es sich besser nicht vorstellen kann, heraus. Passende Größe mit Wasserpflanzen und viel Schilf - perfekt für die Ente zum Drücken. Der Wind frischte nachmittags noch ziemlich auf und die Hunde hatten damit durchaus anspruchsvolle Bedingungen. Zu erwähnen ist, dass die vorige Gruppe für ordentlich Verwitterung gesorgt hat. Amba stöberte mit viel Initiative, sodass mir heimlich, und weil ich überhaupt nicht damit gerechnet hatte, das Herz aufging. Im Wasser schaute sie gelegentlich mal nach mir und ein einziger Fingerzeig genügte, um sie in eine neue Richtung zu bringen. Ich hatte selbst überhaupt keine Ahnung, wo die Ente war, was sich als Vorteil herausstellte. Schließlich, nach etwa 10 min Stöberarbeit, hatte sie die Ente in eine Ecke gedrückt, in der es nur noch die fatale Flucht aus dem Schilf an Land gab. Ente lebend gebracht ohne mich in die Verlegenheit zu bringen daneben zu schießen. Muss sagen, dass die anderen Hunde ebenfalls sehr überzeugend im Wasser gearbeitet haben. Einer der Richter meinte dann bei der Verabschiedung "Wir sehen uns auf der VGP wieder". Damit waren alle Unklarheiten meinerseits beseitigt - alle Lichter auf grün für die Vorbereitung hierzu.



Die VGP - Meisterprüfung für Jagdhunde

Bei der VGP, der Verbandsgebrauchshunde Prüfung, müssen die Hunde an zwei Tagen alles zeigen, was üblicherweise an Situationen bei der Jagd eintreten kann. Die Anforderungen bestehen in der Arbeit vor und nach dem Schuss. Dies bedeutet, dass Wild gesucht werden muss, egal ob in Feld, Wald oder Wasser. Nach dem Schuss heißt, dass unter unterschiedlichsten Bedingungen gesucht, gefunden und apportiert werden muss. Wenn der Hund auf die Schweißfährte angesetzt wird, spürt man, wie sehr man von der Nasenleistung des Hundes abhängt. Amba und ich haben für die VGP viel geübt und gearbeitet. Dass alles dann so gut klappte, macht einen schon froh, mehr allerdings noch das Gefühl nun einen Hund zu haben, auf den man sich immer verlassen kann. Hier die etwas überarbeiteten Berichte, die ich wieder für's Forum geschrieben hatte.


Die IKP - Internationale Kurzhaarprüfung

Nachdem ich mir 2011 die IKP in Surwold im Emsland angesehen hatte und begeistert war wollten Amba und ich das auch. 2011 hatten wir alle Hände voll zu tun für die VGP und haben die Sache nach hinten geschoben. Jetzt war es soweit und wir waren gespannt was uns erwarten würde. Allein die Anmeldung war schon ein interessantes Gefühl, eine internationale Prüfung, ob wir das wirklich machen sollen, immer diese Zweifel. Ach was solls, ist sicherlich eine gute Erfahrung und in der Vorinformation war ja immerhin die Rede von Weinanbaugebiet, klang sehr verheißungsvoll.

Alles was an Aufgaben gefordert war kannten wir und so stand nur Ausdauer, Routine und Gemeinsamkeit auf dem Trainingsprogramm. Allein die Fahrt war ein Erlebnis, 1000 km wobei die letzten 200 km eine Autobahn darstellte, die besonders für stabile 4x4 ein ideales Terrain abgab. In Cejkovice wurden wir ganz herzlich in unserer Pension empfangen. Das allerschönste war natürlich, dass in der Pension noch andere IKP Teilnehmer untergebracht waren, mit denen wir sofort ins Gespräch kamen. Hier der Richterbericht unserer Gruppe (Strg+f und dann "Amba" eintippen).


02.-04.10.2014 - Dr. Kleemann Zuchtausleseprüfung in Osterhofen/Donau

Wenn man hier starten darf, gehört man zu den Besten und egal wie es ausgeht, man ist irgendwie unsterblich. Bei schönstem Wetter und bester Stimmung haben sich 134 Hundeführer plus Begleiter auf den teilweise weiten Weg nach Niederbayern zur 41. Dr. Kleemann Prüfung gemacht. Wir waren mit dabei und haben es geschafft. Wir sind stolz und froh und wünschen denen, die ohne Preis nach Hause mussten viel Erfolg für den nächsten Anlauf. Nachfolgend einige Eindrücke der Prüfung und natürlich von Amba KS vom Großen Meer und ihrem Führer.


Die Prüfung begann für uns mit der Wasserarbeit. Wir waren die Nummer drei und mussten also erst einmal warten. Dann waren wir dran und Amba ging ins Wasser, stöberte und arbeitete voll Begeisterung als ob sie nie etwas anderes machen würde. Wir warten jetzt erst mal auf den Richterbericht, bevor wir noch irgendeinen Käs erzählen...


Nach der Prüfung mit den obligatorischen "Shootings" dann der Höhepunkt für die Hunde: Planschen im Baggersee - Hurra!!!